Was ist Stevia und ist es gesund?

Was ist Stevia und ist es gesund?

Die Wahrheit über den pflanzlichen Süßstoff, den die Industrie nicht mag.

Stevia begegnet uns überall.

Im Reformhaus. Im Supermarkt. In Light-Produkten.

Trotzdem herrscht Verwirrung.

Manche fürchten Hormonstörungen. Andere sprechen von Nebenwirkungen.

Die meisten wissen einfach nicht, was sie davon halten sollen.

Zeit für Klarheit.

Die Pflanze, die niemand beim Namen nennt

Lange bevor Wissenschaftler sich dafür interessierten, kauten die Guaraní in Südamerika süße Blätter.

Sie nannten die Pflanze ka'a he'ẽ - süßes Kraut1.

Heute kennen wir sie als Stevia rebaudiana.

Was diese Blätter so besonders macht?

Steviol-Glykoside.

Natürliche Verbindungen, die 50 bis 400 Mal süßer sind als Zucker.

Ohne eine einzige Kalorie.

Diese Süßstoffe werden aus den Blättern extrahiert:

  • Steviosid
  • Rebaudiosid A
  • Rebaudiosid C
  • Dulcosid

Steviosid ist dabei besonders interessant.

Es reguliert nachweislich den Blutzucker2.

Kein Wunder, dass die Pflanze in Paraguay und Brasilien traditionell bei Diabetes eingesetzt wird.

Was Stevia wirklich kann

Die Forschung zeigt erstaunliche Eigenschaften.

Nicht nur als Zuckerersatz.

Der Blutzucker bleibt stabil

Bei erhöhtem Blutzucker stimuliert Steviosid die Insulinausschüttung.

Der Clou dabei: Nur wenn der Blutzucker wirklich zu hoch ist.

Bei normalen Werten (unter 150 mg/dl) passiert nichts.

Eine Studie von 2010 zeigte sogar: unterstützt die Insulinreaktion effektiver als Aspartam3.

Beide haben null Kalorien.

Aber nur Stevia hilft dem Körper, intelligent zu reagieren.

Für Menschen mit Typ-2-Diabetes bedeutet das: Ein wertvolles Werkzeug zur Blutzuckerkontrolle.

Für alle anderen: Ein Weg, Blutzuckerschwankungen von vornherein zu vermeiden.

Übrigens - genau deshalb unterbricht Stevia auch kein Fasten.

Natürlicher Zellschutz

Stevia enthält Phenole.

Pflanzenstoffe, die oxidativen Stress reduzieren4.

In Studien zeigten Ratten mit Stevia-Fütterung weniger Leberschäden als die Kontrollgruppe5.

Wichtig zu verstehen: Ein bisschen oxidativer Stress ist normal.

Zu viel davon macht krank.

Stevia hilft, die Balance zu finden.

Weniger stille Entzündungen

TNF-alpha ist ein Entzündungsmarker im Fettgewebe6.

Bei Diabetes stört er die Insulinsensitivität.

Steviosid senkt TNF-alpha nachweislich.

Auch andere Entzündungsmarker wie Interleukin 6 und 10 gehen zurück.

Das Ergebnis: Bessere Insulinsensitivität. Weniger chronische Entzündungen.

Gesündere Zähne

Eine sechsmonatige Studie mit Schulkindern zeigte: Stevia-Mundwasser reduziert Plaque und Zahnfleischentzündungen7.

Zucker füttert dagegen Kariesbakterien wie Streptococcus mutans.

Der Unterschied könnte deutlicher nicht sein.

Natürliche Sättigung

Menschen, die vor dem Essen ein mit Stevia gesüßtes Getränk tranken, aßen anschließend weniger.

Das zeigte eine kontrollierte Studie von 20208.

Der Grund: Stevia aktiviert Bitterrezeptoren.

Diese stimulieren das Sättigungshormon GLP-19.

Die Magenentleerung verlangsamt sich.

Man fühlt sich länger satt.

Ein Nebeneffekt, über den niemand spricht

Stevia ist nachhaltig.

Die CO2-Bilanz ist 64% besser als bei Rohrzucker.

Der Wasserverbrauch liegt 95% niedriger.

Stelle dir vor, die gesamte Zuckerindustrie würde auf Stevia umsteigen.

Die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit wären enorm.

Wie sicher ist Stevia wirklich?

Die Behörden haben Stevia als "generell sicher" eingestuft.

Nach der Auswertung von über 200 Studien.

Die tägliche Höchstmenge liegt bei 4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Eine 70-Kilo-Person könnte theoretisch 40 Portionspäckchen täglich konsumieren.

Ein Leben lang.

Ohne Schaden.

Die Realität? Die meisten Menschen nutzen 1-2 Päckchen am Tag.

Wenn überhaupt.

Die Bedenken - und was wirklich dahintersteckt

Trotz der Sicherheitsdaten kursieren Ängste.

Zeit, sie wissenschaftlich einzuordnen.

"Stevia verursacht Übelkeit und Blähungen"

Die Datenlage zeigt: Minimale Verdauungsprobleme bei einzelnen Personen.

Anders als Zucker wird Stevia nicht von Darmbakterien fermentiert.

Die meisten Beschwerden? Wahrscheinlich Nocebo-Effekt.

Man erwartet Probleme - und bekommt sie.

Natürlich reagiert jeder Darm anders.

Manche Menschen sind sensibler.

Aber die Mehrheit verträgt Stevia problemlos.

"Stevia stört die Hormone"

Die größte Sorge vieler Menschen.

Die Studienlage? Widersprüchlich und übertrieben.

Ja, im Reagenzglas schwimmendes Sperma mag kein Stevia10.

Ja, Ratten zeigten bei astronomischen Dosen Fruchtbarkeitsprobleme11.

Aber: Andere Rattenstudien fanden selbst bei hohen Dosen keine Effekte12.

Und beim Menschen? Null klinische Daten, die Bedenken rechtfertigen.

"Stevia verändert das Mikrobiom"

Studien zeigen: Stevia verändert die Darmflora bei Nagetieren13.

Aber - und das ist entscheidend - ohne negative Folgen für Gewicht oder Glukosetoleranz.

Mit Präbiotika kombiniert reduzierte Stevia sogar Fettmasse und Darmdurchlässigkeit.

Die Wahrheit über das Mikrobiom: Wir verstehen es noch kaum.

Veränderungen sind nicht automatisch schlecht.

Was dem einen hilft, schadet vielleicht dem anderen.

Beim Menschen sehen wir meist positive Stoffwechseleffekte.

Oder gar keine.

"Stevia unterzuckert"

Stevia reguliert den Blutzucker intelligent.

Ist er hoch, hilft Stevia beim Senken.

Ist er normal, passiert nichts.

Keine Studie zeigt gefährliche Unterzuckerung durch Stevia14.

Weder bei Ratten noch bei Menschen.

Diese Sorge ist unbegründet.

"Stevia macht Heißhunger"

Das Gegenteil ist der Fall.

Studien zeigen: Menschen essen nach Stevia-Konsum weniger15.

Nicht mehr.

Das Problem liegt woanders: Stevia-Süßigkeiten können verführerisch sein.

Eine ganze Tafel Stevia-Schokolade? Schnell verschwunden.

Hier hilft nur bewusster Konsum.

Die ehrliche Antwort

Stevia ist für die meisten Menschen eine gute Wahl.

Besonders wenn sie Zucker reduzieren wollen.

Manche besonders sensible Menschen fühlen sich ohne Stevia besser.

Das ist okay.

Jeder Körper ist anders.

Höre auf deinen.

Wenn du die wissenschaftlichen Fakten nochmal prüfen willst - tue es.

Bilde deine eigene Meinung.

Aber lasse dich nicht von unbegründeten Ängsten leiten.

Was bedeutet das für dich?

Du möchtest Süße ohne Zucker?

Stevia ist eine Option.

Keine Wunderpflanze.

Kein Allheilmittel.

Aber ein sinnvoller Baustein für bewusste Ernährung.

Gerade wenn du unter unerklärlicher Müdigkeit leidest.

Oder Kopfschmerzen.

Oder Konzentrationsproblemen.

Oft hängen diese Symptome mit Blutzuckerschwankungen zusammen.

Mit versteckten Entzündungen.

Mit gestörtem Stoffwechsel.

Stevia allein löst das nicht.

Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Weg vom Zucker.

Hin zu stabilerem Blutzucker.

Zu weniger Entzündungen.

Zu mehr Klarheit.

Genau wie die richtige Elektrolytversorgung.

Beides gehört zusammen.

 

Quellen

  1. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4890837/
  2. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3845826/
  3. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2900484/
  4. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3845826/
  5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23140911/
  6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22240021/
  7. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5767988/
  8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32125421/
  9. https://pubs.rsc.org/en/content/articlepdf/2023/fo/d3fo00818e
  10. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26965840/
  11. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17744732/
  12. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9274198/
  13. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31159256/
  14. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12647278/
  15. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2900484/
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